§71a GEG: Pflicht oder Befreiung? Warum das Gesetz kein Problem ist, sondern endlich eins löst
Kaum jemand hat sich über §71a GEG gefreut. Noch ein Gesetz. Noch mehr Vorschriften. Noch ein Punkt auf der ohnehin überfüllten Liste der technischen Leiter, Energieverantwortlichen und Facility Manager. Die erste Reaktion? Stress. Ablehnung. Und verständlicherweise: Widerstand.
Aber wenn man ehrlich ist, liegt das nicht am Gesetz selbst. Sondern daran, dass es aufdeckt, was viele Systeme seit Jahren versuchen zu verstecken. Nämlich: Dass sie nicht optimieren, sondern einfach nur weiterlaufen. Dass sie messen, aber nicht steuern. Dass sie anzeigen, aber nicht entscheiden.
§71a will genau das ändern. Und in Wahrheit ist das keine Last, sondern längst überfällig. Der Gesetzgeber verpflichtet große (>290 kW) Nichtwohngebäude mit zentralen Klimaanlagen dazu, ihre energietechnischen Anlagen automatisiert, intelligent und adaptiv zu steuern. Das klingt nach Vorschrift, ist aber nichts anderes als ein klares Bekenntnis zur Effizienz. Wer es richtig liest, versteht: §71a bringt nicht Kontrolle von außen, sondern die Rückkehr zur echten Kontrolle im Betrieb.
Denn was heute noch als „Gebäudeautomation“ gilt, ist oft nichts weiter als ein Monitoring-Interface. Ein klassisches Gebäudeleittechniksystem, kurz GLT, zeigt Zahlen. Es meldet Alarme. Es visualisiert Zustände. Aber es reagiert nicht. Es lernt nicht. Und es verbessert nichts. Es fährt starr nach Uhrzeit. Es ignoriert Wetter, Auslastung oder Nutzungsprofile. Es ist blind für das, was heute technisch längst möglich ist.
§71a verlangt nicht mehr Arbeit, sondern bessere Systeme. Und diese Systeme bedeuten weniger Aufwand für das Betriebspersonal. Kein manuelles Nachjustieren. Keine fehleranfälligen Kalenderlogiken. Keine überhitzten Lagerhallen oder überkühlten Flure, nur weil das BMS auf Autopilot läuft. Stattdessen lernt das System. Es erkennt Muster. Es reagiert auf externe Faktoren und optimiert in Echtzeit.
Die eigentliche Belastung im Gebäudebetrieb ist nicht §71a. Es ist das „Weiter so“. Es ist die Illusion, dass das bestehende GLT schon alles regelt. In Wahrheit kostet das jeden Monat Geld, Energie und CO₂. Und genau deshalb ist §71a kein Feind sondern ein Startschuss. Für mehr Transparenz. Für dynamische Steuerung. Für Systeme, die wirklich mitdenken.
Wir haben für dich eine kostenlose Checkliste entwickelt, mit der du in nur zwei Minuten prüfen kannst, ob dein Gebäude §71a-konform arbeitet, und ob es gleichzeitig schon heute effizient betrieben wird oder in Wahrheit weit unter Potenzial läuft.
