Die überarbeitete EU-Gebäuderichtlinie EPBD ist beschlossen und sorgt für grundlegende Veränderungen im Nichtwohngebäudesektor. Bis spätestens Mai 2026 muss Deutschland ein Effizienzklassensystem für Nichtwohngebäude einführen. Was auf den ersten Blick nach einem weiteren regulatorischen Schritt aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als tiefgreifender Eingriff in den Immobilienbestand. Denn es geht nicht nur um neue Datenformate oder Transparenz. Es geht darum, was mit Gebäuden passiert, die nicht rechtzeitig auf Effizienz getrimmt werden.
Das Ziel der EPBD ist eindeutig: Die energetisch schlechtesten Gebäude im Bestand sollen schnellstmöglich saniert werden, um messbare CO₂-Einsparungen zu erzielen. Bis 2030 müssen mindestens 16 Prozent dieser Gebäude deutlich verbessert werden, bis 2033 sind es sogar 26 Prozent. Parallel dazu wird ein europaweit vergleichbares Effizienzklassensystem eingeführt, das Investoren, Eigentümer und Nutzer klare Orientierung geben soll. Die Folge ist ein neuer Bewertungsrahmen für den Gebäudewert, der Energieeffizienz zur zentralen Steuergröße macht.
Die neuen Klassen reichen von A bis G, optional ergänzt um A+. Nur Gebäude der Klasse A dürfen als Nullemissionsgebäude gelten, also ohne betriebsbedingte CO₂-Emissionen. Die übrigen Klassen von B bis F sollen sich gleichmäßig auf die restlichen Gebäude im Bestand verteilen.
Klasse G ist dabei bewusst exklusiv für die energetisch schlechtesten Gebäude reserviert, bezogen auf den nationalen Gebäudebestand zum Zeitpunkt der Einführung.
Sobald das Klassensystem greift, spätestens im Mai 2026, wird jedes Nichtwohngebäude innerhalb dieses Rasters eingestuft. Diese Einstufung wird zur neuen Bewertungsgrundlage im Markt. Gebäude mit schlechter Bewertung geraten automatisch unter Druck. Je tiefer die Klasse, desto höher die Wahrscheinlichkeit für regulatorische Auflagen, Wertverluste und eingeschränkte Vermietbarkeit.
Die wahre Gefahr liegt dabei nicht in der Regulierung selbst, sondern in der Trägheit des Marktes. Wer nicht rechtzeitig handelt, wird mit sinkenden Mietpreisen, längeren Leerständen und potenziellen Wertverlusten konfrontiert. In der Sprache der EU-Kommission sprechen wir hier über sogenannte Stranded Assets. Gebäude, die ihren Wert verlieren, weil sie energetisch nicht zukunftsfähig sind.
Die logische Reaktion scheint klar: Sanieren, dämmen, modernisieren. Doch nicht jede Lösung muss bei der Gebäudehülle beginnen. In vielen Fällen liegt der Hebel im System, genauer gesagt in der Art und Weise, wie technische Anlagen gesteuert werden. Denn was heute oft noch als Gebäudeautomation bezeichnet wird, ist in der Praxis häufig nicht mehr als ein passives Monitoring. Zeitprogramme werden manuell eingestellt, Sensorwerte laufen ins Leere und auf Veränderungen wird verzögert oder gar nicht reagiert.
Moderne Gebäudeautomation funktioniert anders. Sie denkt mit. Sie lernt. Sie passt sich in Echtzeit an. Genau das bietet DABBEL mit seiner KI-basierten Steuerung. Die Software analysiert kontinuierlich alle relevanten Einflussfaktoren – wie Wetter, Belegung und Nutzerverhalten – und optimiert darauf basierend die Regelung von Heizungs-, Kühl- und Lüftungsanlagen. Das Ganze funktioniert vollständig über das bestehende BMS und erfordert keine baulichen Maßnahmen oder zusätzliche Hardware.
Für den Betreiber bedeutet das: ein effizienterer Betrieb, weniger Energieverluste, weniger CO₂-Ausstoß und deutlich mehr Transparenz über die tatsächliche Performance der Immobilie. Damit wird nicht nur ein wesentlicher Teil der EPBD-Anforderungen erfüllt, sondern auch der Handlungsspielraum vergrößert, bevor politischer und finanzieller Druck weiter steigt.
Wer also die EPBD richtig versteht, erkennt nicht nur die Verpflichtung zur Sanierung, sondern die Chance, mit digitalen Mitteln sofort Wirkung zu erzielen. Automatisierte Steuerung ersetzt keine bauliche Maßnahme, aber sie ist oft der schnellste, skalierbarste und wirtschaftlich sinnvollste erste Schritt.
Jetzt zu handeln heißt, sich Zeit zu verschaffen, Risiken zu reduzieren und den Wert der Immobilie aktiv zu sichern.
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